GrünZEIT
„Unseren und euren Kindern eine lebenswerte und grüne Umwelt zu hinterlassen, ist für uns eine Herzensangelegenheit.
In den letzten Jahren haben wir neben kleineren Maßnahmen viel in ein nachhaltiges und netzunabhängiges Energiekonzept investiert, mit dem wir vor allem einen Beitrag zum Klimaschutz leisten können.
Hier möchten wir euch zeigen, wie wir auf innovative Weise
Nachhaltigkeit mit Einsatzsicherheit vereint haben.“
Euer Bauer Martin
Wir wollen unseren Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung und zum Klimaschutz leisten!
Der wohl effektivste Ansatz ist die Energieversorgung unseres Hofes. Durch unser eigenes, netzunabhängiges Energiekonzept, das verschiedene Energiequellen und Technologien kombiniert und intelligent steuert,
reduzieren wir unsere CO2-Emissionen erheblich und gewährleisten gleichzeitig eine hohe Einsatzsicherheit.
Unsere Gäste müssen dafür in keinerlei Hinsicht auf Komfort und Luxus verzichten und können mit einem guten Gewissen ihren Urlaub bei Bauer Martin genießen.
Selbstverständlich bieten wir unseren Gästen die Möglichkeit,
ihr Elektroauto direkt auf dem Hof zu laden. Dazu wurden vier
AC-Ladepunkte mit einer Ladeleistung von jeweils 22 kWel
installiert, die direkt an die Energiezentrale angeschlossen sind.
PV-Anlagen wandeln die Energie des Sonnenlichts in elektrische Energie um. Auf dem Dach der Reithalle
haben wir bereits im Jahr 2011 eine 44 kWp Anlage installiert, die im Jahr 2023 nochmals um 30 kWp
erweitert wurde. Beide Anlagen bestehen aus monokristallinen Solarzellen, die für ihren verhältnismäßig hohen
Wirkungsgrad bekannt sind. Pro kWp können wir in unserer Region etwa 1000 kWh Strom pro Jahr
produzieren.
Auf dem Hof stehen aktuell drei BHKW der Marke A-TRON. Jedes hat eine elektrische Leistung von 20 kWel
und eine thermische Leistung von 42 kWth. Als Energieträger wird zurzeit Erdgas verwendet.
BHKW arbeiten nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung und können nutzbaren Strom und Wärme
gleichzeitig produzieren. Auf diese Weise entsteht ein sehr hoher Effizienzgrad und die im Erdgas enthaltene Energie wird mit einem Gesamtwirkungsgrad der BHKW von über 90 % fast vollständig ausgenutzt.
Bei herkömmlichen Großkraftwerken werden etwa 35 % der Energie genutzt und der Rest in Form von
Wärmeverlusten an die Umwelt abgegeben. Auch Verteilungsverluste, die bei langen Leitungsnetzen entstehen, können durch die Produktion vor Ort vermieden werden.
Da die BHKW unabhängig von Witterungsverhältnissen sind, können sie die Fluktuation der PV-Anlage
ausgleichen und den überschüssigen Strombedarf decken.
Die Holzhackschnitzelheizung der Firma Fröling wurde im Jahr 2022 zusammen mit einem Lager
für die Holzschnitzel gebaut.
Insgesamt hat sie eine Leistung von 500 kWth, besteht jedoch aus zwei separaten 250 kWth Hackgutkesseln, die auch jeweils über ein eigenes Hackschnitzellager verfügen und unabhängig voneinander laufen können. Im laufenden Betrieb werden sie so gesteuert, dass sie sich alle 100 Stunden Laufzeit abwechseln.
Warum nicht eine große Heizung? Die Begründung dafür liegt schlicht darin, dass wir auf diese Weise auch bei Ausfall eines Kessels noch den Wärmebedarf des Hofes decken können.
Holzhackschnitzel sind ein nachwachsender Rohstoff. Bei der Verbrennung wird nur so viel CO2 freigesetzt,
wie zuvor im Wachstumsprozess der Pflanzen gebunden wurde.
Dadurch gelten Holzhackschnitzel als klimaneutrale Energiequelle.
Der Stromspeicher hat eine Kapazität von 116 kW und wird mit dem Strom aus der PV-Anlage
und den BHKW gespeist.
Mit Hilfe einer intelligenten Steuerung wird der Ladestatus immer möglichst zwischen 20 und 80 % gehalten. Falls der Speicher doch einmal voll sein sollte, wird der überschüssige Strom in das öffentliche Netz
eingespeist, woraus im Notfall wiederum auch Strom bezogen werden kann.
Die Sonne scheint, wann sie scheint, und der Rest muss sich anpassen!
Der PV-Strom hat bei uns immer Vorrang, damit wir einen möglichst geringen Erdgasverbrauch haben. Ziel ist es, den Ladestatus des Stromspeichers immer zwischen 20 und 80 % zu halten. Deshalb sind die BHKW stromgeführt. Kommt genügend Strom aus der Sonne, schalten sie sich gestaffelt ab und auch wieder zu, sobald der Ladestatus unter die 20 % fällt.
Anhand von Wetterprognosen können sie ggf. sogar „Platz“ im Speicher für den PV-Strom lassen, indem sie
den Speicher über Nacht nicht weiter aufladen, wenn ein sonniger Tag prognostiziert ist. Bei der fluktuierenden Energiequelle Sonne besteht im Allgemeinen das Problem, dass sie besonders im Winter nicht genügend Strom bereitstellt, um den Bedarf zu decken. Dafür springen dann die BHKW ein.
Da die BHKW neben Strom auch noch Wärme produziert, decken sie mit der stromgeführten Betriebsweise
im Jahresdurchschnitt etwa 45 % des Gesamtwärmebedarfs. Die übrigen 55 % werden von der
Hackschnitzelheizung abgedeckt. Beide heizen das Wasser in den insgesamt 450 kW (19,4 m3)
Pufferspeichern auf, welches ständig durch das 1,3 km lange Wärmenetz zirkuliert. In jedem Gebäude befindet sich ein Plattenwärmetauscher, der das Frischwasser aus der Leitung in Echtzeit aufheizt, sodass heißes
Wasser in Trinkwasserqualität entsteht. Dadurch können sich keine Legionellen im Warmwasser bilden,
was für uns als Ferienhof für Babys und Kleinkinder sehr wichtig ist.
Der Autarkiegrad liegt aktuell sowohl in Hinblick auf Wärme als auch Strom bei in der Regel 100 %. Mit Hilfe der intelligenten Steuerung der BHKW ist es uns auch möglich, deren Laufzeit auf das Minimum zu reduzieren und eine Eigenverbrauchsquote des Stroms von > 90 % zu erreichen. Die Wärme bleibt ohnehin zu 100 % auf dem Hof.
Bei einem Konzept mit den verschiedenen Energieformen Strom und Wärme, sowie drei verschiedenen Energiequellen ist es wichtig, stets den Überblick zu behalten.
Ausgezeichnet von Landgrün